
29. September
Wenige Stunden nach unserem Laeiszhallenkonzert konnte man am Hamburger Flughafen in viele müde, aber gespannte Gesichter blicken, denn es ging für uns nach Spanien. Um 4:30 Uhr war Treffen angesagt, um 7:35 Uhr hob unser Flugzeug gen Süden ab. Nach der Ankunft im warmen Barcelona fuhren wir mit einem Bus nach Esplugues de Llobregat, einer der Partnerstädte Ahrensburgs. Dort angekommen checkten wir zunächst im Hotel ein, danach ging es auf zur ersten Erkundung Richtung Stadtmitte, wo wir uns mit Tapas stärkten. Nach etwas Freizeit ging es zum Rathaus, wo uns Politiker:innen der Stadt Esplugues zusamen mit Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege im historischen Saal des Gebäudes feierlich in Empfang nahmen. Nach verschiedenen Reden, die vor allem die Bedeutung kultureller Begegnungen für das gegenseitige Verständnis und die gelebte Partnerschaft hervorhoben, bekam jede:r von uns einen schicken Esplugues-Jutebeutel. Anschließend besuchten wir die Musikschule der Stadt und bekamen dort eine Führung vom Leiter. Ein langer Anreisetag ging im Hotel mit guten Gesprächen und Essen zu Ende.

Der Ahrensburger Bürgermeister Eckardt Boege und unser Dirigent Sönke mit Gastgeschenken der Stadt Esplugues 
Im Festsaal der Stadt Esplugues
30. September
Mit viel Musik und einem Geburtstagskind startete unser zweiter Tag in Esplugues. In der Aula der Deutschen Schule Barcelona durfte ein Happy Birthday-Ständchen in D-Dur natürlich nicht fehlen, im Anschluss spielten wir das erste Mal Brahms’ Requiem an. Danach probten wir die ersten beiden Sätze von Bruchs Violinkonzert sowie die beiden letzten Sätze der 1. Sinfonie von Mendelssohn, die am Abend im Rahmen eines Konzertes aufgeführt werden sollten.
Eines der Highlights unserer Reise war dann am Abend das gemeinsame Konzert, welches wir zusammen mit der Big Band der städtischen Musikschule Esplugues gestalteten. Viele Besucher:innen kamen in die Aula, um die Partnerschaft und die kulturelle Verbindung zwischen Ahrensburg und Esplugues zu zelebrieren. Ein bunt gemischter Abend, der aus klassischer Musik, Rock-, Pop- und Filmmusik bestand, wird uns in Erinnerung bleiben.
Anschließend gab es ein Buffet mit leckeren spanischen Delikatessen, wie beispielsweise Tortilla de Patatas und mit Vanillepudding gefüllte Croissants. Begegnungen und interessante Gespräche zwischen uns Musiker:innen und Menschen aus Esplugues rundeten den Abend ab.

Konzert in der Aula der deutschen Schule mit Mendelssohns 1. Sinfonie… 
… und Bruch Violinkonzert mit unserer Solistin aus eigenen Reihen: Conny Drögemüller
01. Oktober
Am Mittwoch war schon der letzte Tag in Esplugues. Doch vor uns lag noch ein Tag voller Programm und schöner Momente. Am Morgen gegen 9:30 Uhr ging es zu Fuß los zum Espai Corberó, einem architektonischen Gebäude in Esplugues. Das Orchester wurde in zwei Führungen eingeteilt, um das ehemalige Waisenhaus, das von Xavier Corberó entworfen wurde, zu besichtigen. Von Rundbögen, Skulpturen und schier unendlichen Spiegeln war alles dabei. Absolutes Highlight war natürlich die Fontäne, die alle in den Bann zog.
Nach der Führung hatten wir erstmal Freizeit. Manche nutzen die Zeit, um sich entspannt ins Café zu setzen, andere wiederum, um die Aussicht vom Berg Esplugues und auf Barcelona zu genießen. Am späten Nachmittag trafen wir uns wieder an der deutschen Schule für eine gemeinsame Hörprobe von Brahms’ Requiem, welches wir im Februar nächsten Jahres aufführen wollen. Und außerdem schnupperte das Orchester schonmal in einige Vorschläge für die Sinfonie des nächsten Jahres rein.
Am Ende des Tages waren wir gemeinsam Pizza essen, bis einer aus dem Orchester eine halbvolle Flasche entdeckte und begann, „Bottle Flips“ damit zu landen. Bald war die Pizza nur noch Nebensache und alle versuchten ihr Glück, den Trickshot des Jahres zu landen…

Eindrücke vom Espai Coberó in Esplugues de Llobregat 
Konzipiert vom Architekten Xavier Coberó
02. Oktober
Nach dem Frühstück stand der Umzug ins Hostel nach Barcelona an. Nach einer Fahrt mit Tram und U-Bahn sowie einem steilen Fußweg mit Koffern kamen wir an und machten uns auf den Weg ins Zentrum von Barcelona.
Heute stand eine Führung im Palau de la Música an. Aufgeteilt in zwei Gruppen, lauschten wir zwei Guides zur Geschichte des Gebäudes.
Danach trafen wir uns mit einer Stadtführerin in der Nähe des gotischen Viertels und bestaunten viele Gebäude Gaudís sowie die atemberaubende Sagrada Família von außen. Außerdem erfuhren wir, was es mit der Stadtplanung von Barcelona auf sich hatte. Nach zwei Stunden Führung waren wir etwas fertig und brauchten etwas zu essen. Dank unseres spontan-Restaurants-für-46-Leute-finden-Profis Sönke Grohmann, der nebenberuflich auch noch Dirigent ist, fanden kurzfristig ein sehr schönes Restaurant, in dem wir alle vegan Burger bekamen. Einige gingen noch eine Kugel Eis essen, um den Tag ausklingen zu lassen.

DIe ikonische Glasdecke im Palau de la Musica 
Und das Casa Batlo – wie so vieles schönes in Barcelona gestaltet von Antoni Gaudí
03. Oktober
Ein weiteres Highlight unserer Spanien-Reise war die Besichtigung der Sagrada Família. In dem imposanten, im 19. Jahrhundert angefangenen und noch nicht vollendeten Bauwerk des Architekten Antoni Gaudí konnten wir über einen Audio-Guide viel über die Kathedrale erfahren. Hängengeblieben ist vielen von uns, wieviel Liebe im Detail in der Sagrada Familía steckt. Aber auch das eindrucksvolle Gesamtbauwerk mit seinem, durch die Fenster bunt durchfluteten Innenraum blieb uns positiv im Gedächtnis. Den Nachmittag und Abend ließen wir in Kleingruppen entweder in der Stadt oder am Meer entspannt ausklingen.

Die einzigartige Sagrada Família… 
… mit wunderbarer Lichtdurchflutung
04. Oktober
An unserem sechsten Tag unserer Reise haben wir uns mit einem Tagesausflug in die Berge Barcelonas begeben. Nachdem wir mit der Bergbahn am Kloster Montserrat angekommen sind, wurde uns erstmal berichtet, dass eine andere Bahn, welche wir eigentlich nehmen wollten, kaputt sei. Damit begann für uns jedoch eins der größten Highlights der Reise. Wir waren nämlich zum ersten Mal alle zusammen „wandern“ und haben die wunderschöne Aussicht genossen, die sich über dem Kloster Montserrat geboten hat. Oben haben wir dann eine kleine Mittagspause eingelegt und uns kurz ausgeruht. Nachdem alle wieder heile unten angekommen sind (manche geeigneter gekleidet als andere), haben wir uns in der Basilika des Klosters umgesehen. Diese war durch die goldene Verzierung sehr edel. Wir haben den Abend anschließend mit gemeinsamer Paella essen, einem Geburtstagsständchen und Wasserspielen an der Font Màgics de Montjuïc ausklingen lassen.

Traumhafter Ausblick vom Berg Montserrat 
Abends Fontäne im Font Mágics
05. Oktober
An unserem vorletzten Tag hatten wir nach unserem „grandiosen“ Frühstück im Hostel etwas Zeit zur freien Gestaltung. Viele von uns haben sich in die Altstadt Barcelonas begeben, um dort ein Café zu suchen, sich die Architektur anzugucken oder in Läden zu gehen. Die Freizeit wurde unter anderem durch ein Ratespiel zu Kinderbildern verschiedener Mitglieder und verschiedenster Umfragen bereichert.
Nachdem wir einen schönen Vormittag in Kleingruppen in der Altstadt Barcelonas verbracht hatten, trafen wir uns gegen 17 Uhr am Park Güell. Dort haben wir uns alle zusammen ein bisschen umgeschaut und hatte einen wunderschönen Blick über Barcelona bis zum Meer. Anschließend wollten wir eigentlich alle zusammen Pizza auf einer Aussichtsplattform essen. Das stellte sich jedoch als nicht ganz so einfach heraus.
Anfänglich dachten wir, wir müssten spontan noch woanders hin und ein anderes Lokal finden. Zum Glück haben wir es dank spanischsprechender Mitglieder (danke Ksenija!) aber dennoch beim dritten Versuch geschafft, einen Lieferanten zu finden. Dennoch wurde es erstaunlich spät und ziemlich kühl. Das ließ uns aber nicht die Stimmung vermiesen und wir haben den letzten Abend sehr schön ausklingen lassen.

Ausblick auf Barcelona aus dem Park Guëll 
Gruppenfoto vor dem Hostel
06. Oktober
Montag war leider unser letzter Tag in Spanien. Aber wir nutzen die Freizeit, die wir bis zum Flug am Abend hatten, für eine letzte Runde Barcelona. Für viele stand der Strand La Barceloneta auf der Liste, aber auch Frühstück in kleineren Gruppen oder auch letzte Sehenswürdigkeiten waren sehr beliebt. Am Strand verabschiedeten wir uns von zwei Orchestermitgliedern, die in Spanien blieben (wohl nicht für immer, keine Sorge).
Am Nachmittag trafen wir uns alle am Hostel, bereit, um mit unseren Koffern zum Flughafen zu fahren. Doch es sollte nicht nur friedlich und alles perfekt laufen: Beim Einstieg in die letzte Metro schlossen die Türen so abrupt, dass das Orchester getrennt wurde und sich zwei Geigenspieler:innen sogar Schürfwunden an den Armen zuzogen. Die Metro kennt keine Gnade in Spanien…
Nach 10 Minuten konnte auch der steckengebliebene Teil des Orchesters die nächste Bahn zum Flughafen nehmen und beruhigt ins Check-In gehen. Alles lief nach Plan und wir stiegen abends um 19:30 Uhr in den Flieger gen Heimat. Leider ins nasse, kalte Deutschland, dass wir aber von innen heraus mit tollen und unvergesslichen Momenten von unserer Reise wärmen konnten.
Ben Grünberg, Theresa Wachter, Hanne Gerckens
Ein riesiges Dankeschön gilt der Stadt Ahrensburg, ohne deren organisatorische und finanzielle Unterstützung unser Austausch mit Esplugues nicht möglich gewesen wäre! Es war uns eine große Freude und Ehre, die Freundschaft zwischen den Partnerstädten zu vertiefen.
